Joseph Haydn: ArienbearbeitungenJoseph Haydn: Aria Arrangements

Joseph Haydn: Arienbearbeitungen

Im Rahmen eines von 2003 bis 2006 von der DFG geförderten Projekts untersuchte Dr. Christine Siegert für das Kölner Joseph Haydn-Institut sowie das Würzburger Institut für Musikwissenschaft Esterházysche Aufführungsmaterialien, wodurch sich neue Perspektiven auf Haydns Tätigkeit als Opernkapellmeister eröffneten, die letztlich zu einer grundlegenden Neubewertung nicht nur der dortigen Opernpraxis führten. Vor allem die Problematik eines emphatischen Werkbegriffs konnte dabei verdeutlicht werden. Eine ausführliche Darstellung der Forschungsergebnisse wird in den Haydn-Studien erscheinen, die Arienbearbeitungen selbst werden hingegen in Reihe XXVI der Haydn-Gesamtausgabe vorgelegt.

Bei zwei der untersuchten Arien, "Vorrei punirti, indegno" aus Pasquale Anfossis Oper "La finta giardiniera" sowie "Mora l’infido" aus Vincenzo Righinis Oper "Il convitato di pietra", erschienen allerdings die Möglichkeiten zu einer intuitiven Aufbereitung dieser Erkenntnisse im Printmedium kaum gegeben. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2007 eine Kooperation zwischen dem Joseph Haydn-Institut und dem Edirom-Projekt aufgenommen, bei der die Erprobung besser geeigneter Darstellungsformen im Vordergrund steht. Bereits zur Paderborner Tagung Ende 2007 konnte ein erster Zwischenstand der Kooperation vorgestellt werden, bei dem die Inhalte der Druckfassung im Wesentlichen enthalten sind.

Gegenwärtige Arbeiten

Während andere Kooperationsprojekte stärker produktiv ausgerichtet sind, steht bei den Haydn-Arien die konzeptionelle Herausforderung im Vordergrund. Damit werden in diesem Projekt die theoretischen und praktischen Grundlagen für andere Projekte gelegt. Aktuell werden durch eine manuelle Codierung der musikalischen Inhalte mit MEI die spezifischen Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten einer solchen Editionsform erprobt, um daraus später konkrete Arbeitsabläufe und Einsatzszenarien zu extrahieren. Ein erster, bereits vielversprechender Zwischenbericht dieser neueren Arbeiten wurde am 18.02.2010 auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft für gemanistische Edition in Frankfurt einem breiteren Fachpublikum vorgestellt. Dabei wurde nicht nur das Potential einer solchen Editionsform deutlich, sondern vor allem auch die Zukunftsfähigkeit von MEI als Datenformat für entsprechende Projekte.