Digitale Archive

Bei digitalen Archiven handelt es sich in den meisten Fällen um Projekte mit einem starken bibliothekarischen Profil. In der Regel werden große Bestände (musikalischer) Quellen in einer Online-Publikation erschlossen. Dem Benutzer werden umfangreiche bibliographische Angaben zu den enthaltenen Materialien angeboten, ein Zugriff auf hochwertige Digitalisierungen ist zumeist für registrierte Benutzer vorgesehen. Die Zielsetzung dieser Archive ist im Allgemeinen die Erschließung des Materials für die weitere wissenschaftliche Nutzung; eine editorische Aufarbeitung jenseits reiner Quellenbeschreibungen findet dagegen nicht oder nur in sehr eingeschränktem Rahmen statt. Je nach organisatorischem Hintergrund des Projekts werden Bestände verschiedener Bibliotheken zusammengeführt, um damit physisch getrennte Quellenfragmente virtuell zusammenzuführen und so eine gemeinsame Autopsie zu ermöglichen. Damit stellen digitale Archive ein überaus hilfreiches Werkzeug für die editorische Arbeit dar, können aber kaum als wissenschaftliche Edition im eigentlichen Sinne gewertet werden.

Beispiele für digitale Archive sind die Komponistenbezogenen Seiten Bach Digital (http://www.bachdigital.de), Schubert Online http://www.schubert-online.at, das Angebot des Arnold Schönberg Centers (http://www.schoenberg.at) sowie Chopin's First Editions Online (http://www.cfeo.org.uk).
Thematische Archive sind das Digital Image Archive of Medieval Music (http://www.diamm.ac.uk) oder die Medieval Music Database (http://www.lib.latrobe.edu.au/MMDB).